Ein Gastbeitrag
Neuerung in der Kinderpflege
Ähnlich wie im Bereich Alterspflege gab es in Deutschland Anfang 2013 auch im Bereich der Kinderpflege eine Neuerung.
Mit der Einführung des umstrittenen Betreuungsgeldes, das bis 2014 mit 100 € für jedes Kind im zweiten Lebensjahr startet, nach 2014 auf 150 € erhöht und auch für Kinder im dritten Lebensjahr gezahlt werden soll, könnte sich im pädagogischen Bereich einiges ändern.
Eltern können sich nun mit Unterstützung des Staates entscheiden, ob sie für ihre Kinder einen Krippenplatz wählen, oder eine private Kinderbetreuung vorziehen.
Es scheint wie eine subtile Botschaft der Regierung, dass sich an dem Mangelangebot an freien Hortplätzen künftig nicht viel ändern wird.
Doch hat der Rückenwind für die private Kinderbetreuung auch positive Seiten. Wie etwa neue Zukunftsperspektiven für den Berufszweig der Kinderpfleger / -innen, deren Beruf im letzten Jahrzehnt stark abgewertet wurde.
Berufszweig der Kinderpfleger / -innen
Kinderpfleger / -innen sind Gruppenbetreuer, die für ihre Tätigkeit zwar eine zweijährige Ausbildung durchlaufen müssen, anders als Erzieher aber nicht zur Leitung einer Kindergartengruppe berechtigt sind.
Das ist deswegen auch verständlich, weil Erzieher/Innen aus pädagogischer Sicht eine gründlichere Grundausbildung erfahren, die fünf Jahre dauert. Daher sind sie auch Pflegekräfte und keine Erzieher/Innen.
Deshalb übernehmen sie innerhalb der Gruppen aber noch lange nicht weniger Aufgaben.
Sie essen mit den Kindern, machen Überstunden, um Gruppenprojekte vorzubereiten, trösten, schlichten Streit, koordinieren gemeinsam mit der KiGa-Leitung den Tagesablauf und erledigen all die kleinen Dinge, die ansonsten unter den Tisch fallen würden.
Sie leiten gemeinsam mit der Erzieher/Innen die Gruppe. Pflegekräfte sind momentan auch noch vom Aussterben ihres eigenen Berufszweiges bedroht.
Neue Möglichkeiten für die Pflegekräfte
Das Betreuungsgeld, von Mitgliedern der Koalition und Opposition gleichermaßen kritisiert, eröffnet diesen Pflegekräften nun eine völlig neue Alternative:
Die Option der freiberuflichen Arbeit. Dank ihrer qualifizierten Ausbildung sind sie eine ideale Besetzung für die Stelle einer Nanny, Kinderfrau oder Tagesmutter und können Kindern innerhalb der privaten Kinderbetreuung vielleicht sogar vieles beibringen, wofür im hektischen Treiben einer Großgruppe meist keine Zeit bleibt.